Geboren in Siracusa, wo das Meer glitzert und die Geschichte in den Steinen flüstert, war Musik für Damiano Salerno schon immer mehr als ein Beruf. „Als Kind habe ich die Fischer singen gehört“, erzählt er gern, „und irgendwie wollte ich das auch: etwas schaffen, das andere berührt.“ Sein Weg führte ihn zum Conservatorio Statale di Pescara, wo er seine Stimme formte, und später zur Accademia Verdiana in Parma und Busseto, wo er in die Welt Giuseppe Verdis eintauchte. Dort lernte er, dass Oper nicht nur Technik ist, sondern ein Ausdruck von Leben – von Liebe, Schmerz und Hoffnung.Heute ist Salerno auf den großen Bühnen zu Hause. In der Arena di Verona hat er als Amonasro in Aida das Publikum verzaubert, am Teatro Regio in Turin als Giorgio Germont in La Traviata und als Sharpless in Puccinis Madama Butterfly die Zuschauer bewegt. Doch er ist nicht nur in Italien aktiv: In Lissabon, Tel Aviv und Kopenhagen hat er gezeigt, dass seine Stimme keine Grenzen kennt. Besonders eindrucksvoll war sein Auftritt im April 2025 beim Granda Festival im Gran Teatro Nacional in Lima als Sharpless in Puccinis Madama Butterfly, neben der strahlenden Sopranistin Barno Ismatullaeva als Cio-Cio-San und dem Tenor Eduardo Niave als Pinkerton. „Sharpless ist kein Held, aber er hat ein Herz“, sagt Salerno, „und das muss man zeigen.“
Was Salerno besonders macht, ist seine Vielseitigkeit. Er glänzt in Verdis großen Rollen, wie in La Forza del destino oder Falstaff, aber auch in Donizettis Lucia di Lammermoor und Bellinis I Puritani. Er arbeitete mit Dirigent Marco Armiliato, Regisseur Franco Zeffirelli zusammen. Er gewann beim Concorso As.Li.Co. in Como, beim Di Stefano in Trapani und an der Royal Academy of Music in London. Für Salerno sind das keine Trophäen, sondern Bestätigungen, dass er den richtigen Weg geht.
(Mai 2025)